Volksschule Smart City, Graz
Alexa Zahn
Produkte
Eine smarte Schule
Das größte Schul-Neubauprojekt der letzten Jahrzehnte in Graz ist in vollem Gange. Der Schulcampus Smart City hat seit September 2019 bereits seine Volksschule. Eine neue Mittelschule wird folgen. Am Ende soll der Campus 700 Schüler:innen Raum und damit alles für eine zeitgemäße zukunftsweisende Pädagogik bieten. Die Smart City Graz, die derzeit im Norden der österreichischen Stadt an der Mur entsteht, steht für eine zukunftsorientierte, nachhaltig gedachte Stadtentwicklung. Beim Bauen wie in der späteren Nutzung heißt das: Das Viertel ist ressourcenschonend, CO2-neutral und energieeffizient.
Dabei steht auch die Lebensqualität der künftigen Bewohner:innen im Fokus. Auf 130.000 m² Fläche entsteht Wohnraum für 2500 bis 3000 Menschen. Kultur und Wissenschaft sind als erste in das neue, smarte Stadtviertel eingezogen. Eine ehemalige Industriehalle wurde zur Kulturhalle Helmut List umgebaut. Daneben holt der Science Tower zeitgenössische Wissenschaft mitten ins Quartier. Und weil gute Bildung ein ganz wesentlicher Faktor für Lebensqualität ist, entsteht in direkter Nachbarschaft als sozialer Mittelpunkt des Quartiers der Schulcampus Smart City.
Den ausgeschriebenen europäischen Wettbewerb für die Volksschule hatte 2015 das Büro der Architektin Alexa Zahn gewonnen. Ihr Entwurf für die Volksschule erhält seinen smarten Charakter durch unterschiedliche energetische Maßnahmen wie Photovoltaik- und Geothermie-Anlage, Fußbodenheizung, Be- und Entlüftungsanlage der Aufenthaltsräume, intensive Dachbegrünung, aber auch durch Nutzungsaspekte wie die Schulterrassen mit ihren angelegten Forschergärten oder die Mehrfachnutzung der Eingangshalle für größere Veranstaltungen.
Architektur und Objekt
Foto: ©Alexa Zahn Architekten
„Der Schulcampus SmartCity entwickelt sich um den Gedanken der „Schule für alle“. Vom Konzept der offenen und flexiblen Raumstruktur für einen modernen Bildungsbau wurde die erste Bauphase umgesetzt. Mit der Komplettierung der Mittelschule wird sich die Bedeutung des neuen identitätsstiftenden Bildungsbaus für die Nutzer:innen und die Nachbarschaft zeigen“, so die Architektin Alexa Zahn.
Robust, langlebig und mit Außenraumbezug
Für die Architektin Alexa Zahn stellen die Robustheit und Langlebigkeit des Gebäudes ein wesentliches Merkmal der „smarten“ Volksschule dar. Greifbar wird dies auf den ersten Blick in der Fassade. Der viergeschossige monolithische Baukörper begegnet der umliegenden Stadt mit einer Außenhaut aus dunkelgrauen, vorgefertigten Betonteilen, die sich mit ihren unterschiedlichen Formen und Maßen zu einem identitätsstiftenden Fassadenbild fügen. Die in ihrer Größe variierenden, bewusst gesetzten Öffnungen tragen zur abstrakten, zeitgenössischen Ausstrahlung des Baus bei.
Während das kompakte Volumen des Schulbaus im Außenraum für sinnvoll nutzbare Gliederungen sorgt, ist der Innenraum in drei Unterrichts-Cluster strukturiert. Als Ergänzungsfläche ist jedem Cluster eine eigene Außen-Terrasse zugeordnet, die sich flexibel als „Forschergarten“ und „Forscherterrasse“ nutzen lassen oder auch zum Spielen eignen. Als zentrales Herz des Baus funktioniert eine zweigeschossig angelegte Schulhalle, die direkt mit Mensa und Freizeiträumen kommuniziert und durch eine langgezogene Sitztreppe entlang der verglasten Fassade geprägt ist. Die angrenzende Bibliothek stärkt die Funktion der Halle als verbindender Treffpunkt für die Schüler:innen beider Campus-Schulen.
Als „funktional, schön und selbstverständlich“ beschreibt Alexa Zahn die gewählten Tür- und Fenstergriffe für die Volksschule. „Aus meinem Verständnis sollen sich Beschläge durch gute und selbstverständliche Nutzbarkeit auszeichnen und dies für alle Nutzer:innen. Bei Schulen geht es auch sehr stark um langlebige und funktionale Kriterien. Das sind allgemeingültige Prinzipien der Volksschule“, so die Architektin. Vornehmlich, für alle Innen- und Außentüren und Fenster, sind die prägnanten, keilförmigen Griffe FSB 1005 im Design von Johannes Potente zum Einsatz gekommen. Aufgrund der guten Haptik und Eignung auch für „kleine Menschen“, ebenso wie aus wirtschaftlichen Gründen wurden sie in Aluminium Natur verbaut.
Objektdetails
Fotos: © Hertha Hurnaus, hurnaus.com