Bremer Landesbank, Bremen

Caruso St John

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1015
Türdrückergarnitur

Wir ver­muten, dass die Grund­form des Modells FSB 1015 in den 1930er Jahren bei der Firma Wehag erdacht worden ist. Die Version von Johannes Potente ist eine sehr klare Tür­drü­ck­er­form, die vor allem in den Nie­der­landen auf großes Inter­esse stößt.

1015
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
34 1015
Fens­ter­griff

Repräsentativer Neubau in hanseatischem Kleid aus Klinker

Glä­serne Hoch­häuser prägen die Ban­ken­viertel von Frank­furt bis New York. Aber nicht so in Bremen – in der rund eine halbe Mil­lionen Ein­woh­ne­rinnen und Ein­wohner zäh­lenden Han­se­stadt domi­niert roter Sand­stein und dunkler Klinker das tra­di­tio­nelle Ban­ken­viertel am Domshof.

Unweit des UNESCO Welt­erbes Bremer Rathaus und Roland haben Caruso St. John Archi­tects aus London nun einen reprä­sen­ta­tiven Neubau für die Bremer Lan­des­bank (BLB) rea­li­siert. Trotz seiner expres­siven Gestalt fügt sich das fünf­ge­schos­sige Klin­ker­ge­bäude mit Staf­fel­ge­schoss und seiner gleich­mäßig gewellten Fassade selbst­ver­ständ­lich in den his­to­ri­schen Stadt­raum ein.

Die Ent­schei­dung, das Gebäude in ein han­sea­ti­sches Kleid aus Klinker zu hüllen, war nahe­lie­gend: Von Weser­re­nais­sance über Back­stein­ex­pres­sio­nismus bis zur Nach­kriegs­mo­derne, immer kam in Bremen der Back­stein zum Einsatz. Auch beim frü­heren Sitz der Lan­des­bank aus den 70er Jahren, den der Neubau ersetzt. Bei dem übri­gens 64 ver­schie­dene Stein­formen verbaut wurden. Jen­seits des Mate­rials lassen sich weitere Refe­renzen an iko­ni­sche Bauten aus der näheren Umge­bung finden. Die Staf­fe­lung der Fassade und die Glie­de­rung der Fenster erin­nern an das Haus der Bremer Stadt­waage. Zwi­schen den kon­vexen Wöl­bungen in Back­stein, die sich in den oberen Staf­fel­ge­schossen ins Konkave kehren, ziehen sich Lisenen in die Ver­ti­kale.

Diesen gotisch anmu­tenden Cha­rakter ent­lehnten die Archi­tekt:innen dem nor­di­schen Renais­sance­stil des Rat­hauses. So ent­stand eine klare eigene Iden­tität, die unauf­dring­lich ist und markant zugleich. Ein­drück­lichstes Element des Eck­hauses an der West­seite des Domshofs ist der Eingang in Form eines zwei Geschosse über­grei­fenden, massiv wir­kenden Quaders. Statt herr­schaft­li­cher Säulen, die früher die Ein­gänge tra­di­ti­ons­rei­cher Geld­häuser säumten, betont ein sti­li­siertes Stu­fen­portal den Eingang. Was außen wie ein Durch­gang durch einen mas­siven Block wirkt, ent­puppt sich im Innern als opti­sche Täu­schung. Der Eingang wird zu einer nach innen gestülpten Skulptur, die sich stu­fen­weise in den Foy­er­raum ver­jüngt.

Caruso St. John Archi­tects aus London ver­folgt eine Archi­tektur, die stets eng mit ihrer jewei­ligen Umge­bung im Dialog steht. Ihre Arbeit ist geprägt von einer stän­digen Aus­ein­an­der­set­zung mit der Euro­päi­schen Stadt und deren Archi­tektur-, Kunst- und Kul­tur­ge­schichte. Diese Her­an­ge­hens­weise bringt einen Gewinn an Dichte und Aus­drucks­kraft hervor. Es ent­steht ein Dialog mit der gewach­senen Umge­bung und Neues inte­griert sich tief in die beste­henden Struk­turen.

Dass die Iden­tität des Geld­in­sti­tuts nicht nur in den Fas­saden erkennbar ist, sondern auch im öffent­li­chen Inte­rieur, merken die Besu­chenden beim Betreten der Kas­sen­halle mit ihrem zwölf Meter langen Tresen aus gebeizt und gerauchter Eiche. Neben Holz­tönen domi­nieren weiße Wände und der Stein­boden die Innen­räume. Die in den Nie­der­landen beliebten Tür­griffe des Modells FSB 10 1015 nach einem Design von Johannes Potente runden den durchweg von klaren Formen geprägten nor­di­schen Charme der Innen­ge­stal­tung ab.

Für die Archi­tekt:innen begann mit dem Entwurf eine grund­sätz­liche Aus­ein­an­der­set­zung mit der Gebäu­de­ty­po­logie Bank. Sie holen einen ovalen Innenhof als halb­öf­fent­li­chen Vor­platz in das Gebäude hinein. Tags­über ist der zum Himmel offene Platz für jeder­mann zugäng­lich.
Eine ein­fache und groß­zü­gige Geste, die laut Archi­tekt:innen eine Art Schwelle zu den Bank­büros bildet. Alle Arbeits­räume sind natür­lich belichtet und öffnen sich ent­weder nach außen hin zur Stadt oder in den Hof hinein.

High­light für die Mit­ar­beiter:innen und Pri­vat­kund:innen der Bank: die Emp­fangs­räume und das Per­so­nal­re­stau­rant auf oberster Etage mit Blick über die Dächer der Bremer Innen­stadt.

Objektdetails

Fotos: Hélène Binet

Standort

Bremer Landesbank

Domshof 26
28195 Bremen
Deutsch­land

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