Inselhalle Lindau

Auer Weber Architekten

Produkte

1015
Türdrückergarnitur

Wir ver­muten, dass die Grund­form des Modells FSB 1015 in den 1930er Jahren bei der Firma Wehag erdacht worden ist. Die Version von Johannes Potente ist eine sehr klare Tür­drü­ck­er­form, die vor allem in den Nie­der­landen auf großes Inter­esse stößt.

1015
Tür­drü­ck­er­gar­nitur

Sanierung und Erweiterung

Die Insel­halle von Lindau im Bodensee ist ein beliebter Tagungsort – zum Bei­spiel kon­fe­rieren hier jedes Jahr rund 30 Nobel­preis­träger:innen zusammen mit bis zu 600 Nach­wuchs­wis­sen­schaftler:innen. 1981 erbaut, ent­sprach das Gebäude nicht mehr den Anfor­de­rungen. Auer Weber Archi­tekten aus München setzte sich gegen 20 Mit­be­werber:innen im Wett­be­werb durch und schuf ein Kon­gress­zen­trum mit vielen unter­schied­li­chen Nut­zungs­mög­lich­keiten. Die Her­aus­for­de­rung bestand darin, dass der große Saal weit­ge­hend erhalten bleiben sollte. Als Mee­tin­g­raum der Nobel­preis­träger:innen ist er „emo­tional besetzt“ und von hoher Wich­tig­keit.

Der Rau­mein­druck dieses Saals blieb daher größ­ten­teils erhalten, erfuhr aber eine Auf­fri­schung. Der Eichen-Par­kett­fuß­boden blieb, die Kas­set­ten­decke wurde in Schwarz gefasst und mit neuen Leuchten ver­sehen, um dem Saal mehr visu­elle Ruhe zu ver­leihen. Die angren­zenden Bau­teile, wie die L-för­mige Haupt­feu­er­wache Lindaus wurden rück­ge­baut, Funk­tionen und innere Erschlie­ßungen neu orga­ni­siert. Heute bietet die Halle auf 10.360 Qua­drat­me­tern drei kom­bi­nier­bare Säle und 12 Kon­fe­renz­räume für rund 2.000 Teil­nehmer:innen. Mobile Wände schaffen dabei ein hohes Maß an Fle­xi­bi­lität und ermög­li­chen ver­schie­dene Raum­kon­stel­la­tionen und Nut­zungs­va­ri­anten.

Den Schwer­punkt der Insel­hal­len­er­wei­te­rung bildet die neue groß­zü­gige Foy­er­fläche, die ergän­zend den großen Saal und das neue Insel­re­stau­rant erschließt und auf­grund seiner voll­flä­chigen Ver­gla­sungen das See­pan­orama bis tief ins Gebäude erlebbar macht. Über eine signi­fi­kante Frei­treppe bindet es außerdem die See­pro­me­nade an. Der unter städ­te­bau­li­chen Gesichts­punkten wohl wich­tigste Aspekt ist die Neu­aus­rich­tung des Haupt­ein­gangs, der von der engen Zwan­zi­ger­straße hin zu einem neuen Vor­platz ver­la­gert wurde und sich nach Norden direkt zum See öffnet. Gegen­über befindet sich das neue Park­haus der Insel­halle, das eben­falls von Auer Weber stammt.

Architektur und Objekt

Foto: © Auer Weber München

„Wir fangen jedes Projekt bei null an und ver­lassen uns auf unsere Erfah­rung und unser krea­tives Poten­zial. Wir setzen auf den Über­ra­schungs­ef­fekt und wollen nichts zweimal machen“, so Moritz Auer von Auer Weber Archi­tekten.

Wie ein bewegter Horizont

Die prä­gnante Dach­form des Bestand­baus wurde auf­ge­griffen, neu inter­pre­tiert und zu einer mit zahl­rei­chen Schrägen und Flächen gefal­teten Dach­land­schaft wei­ter­ent­wi­ckelt. Der große Pyra­mi­den­stumpf des Saal­da­ches hat einen „kleinen Bruder“ bekommen. Dieses in der Form sehr ähn­liche, aber klei­nere Dach akzen­tu­iert das neue Foyer. Das gesamte Dach wurde mit kup­fer­far­benen Alu­mi­ni­um­ble­chen ver­kleidet, wodurch die ein­zelnen Ele­mente je nach Son­nen­ein­strah­lung, Tages­zeit und Blick­winkel in den unter­schied­lichsten Abstu­fungen der Farben Gold, Braun und Rot erscheinen: „Es ist wie ein bewegter Hori­zont“, so Auer.

Die Fas­saden der Insel­halle und des dazu­ge­hö­rigen Park­hauses wurden mit den glei­chen Alu­mi­ni­um­ble­chen ver­kleidet. Die ein­heit­liche metal­li­sche Hülle beider Stadt­bau­steine unter­streicht ihre Zusam­men­ge­hö­rig­keit. Ihr warmer kup­fer­far­bene Ton ver­leiht dem Neubau zugleich ein edles Erschei­nungs­bild und sorgt mit seiner von Zie­gel­tönen geprägten Dach­land­schaft für die har­mo­ni­sche Ein­bin­dung in das Ensemble der Lin­dauer Alt­stadt. Ins­ge­samt haben sich Auer Weber bewusst auf wenige Mate­ria­lien (Eiche und Alu­mi­nium) und Farben (Schwarz, Weiß, Grau) kon­zen­triert, was die neue Insel­halle als archi­tek­to­ni­sche Einheit erlebbar macht.

Daher über­rascht es auch nicht, dass sich die Archi­tekten bei den Tür­drü­ckern und Fens­ter­griffen auf­grund des gerad­li­nigen Designs und der guten Haptik für die Serie FSB 1045 bzw. 1015 ent­schieden. Die Pro­dukte fügen sich mit ihrem zeit­losen Erschei­nungs­bild nahtlos in die hoch­wer­tige Archi­tektur ein. Auch die unter­schied­li­chen funk­tio­nalen und behörd­li­chen Anfor­de­rungen konnten dabei über die breite Pro­dukt­pa­lette voll­um­fäng­lich abge­deckt werden.

Objektdetails

Fotos: © Aldo Amo­retti

Standort

Inselhalle Lindau

Zwan­zi­ger­straße 10,
88131 Lindau (Bodensee),
Deutsch­land

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