Wohnhaus B1, Bruchsal

Dettling Architekten

Produkte

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Türdrückergarnitur

Der Archi­tekt Robert Mallet-Ste­vens (1886 – 1945) war der­je­nige, der auf die Idee kam, einen Rundstab zu trennen und mittels Gehrung wieder zusam­men­zu­setzen. Seine Krea­tion ist heute als „Frank­furter Modell“ bekannt. Die Tür­klinke wurde beim Neubau des Archi­tek­tur­mu­seums wie­der­ent­deckt und eroberte in Win­des­eile den Markt.

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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Fens­ter­griff

Flexibles Wohnkonzept und Arbeiten + Wohnen unter einem Dach

Nachdem die Bauherr:innen acht Jahre ver­geb­lich nach einem pas­senden Bau­grund­stück in Karls­ruhe suchten, ent­schieden sie sich am Ende doch für den Standort Bruchsal. Die wohl wich­tigste Her­aus­for­de­rung bestand für den Karls­ruher Archi­tekten Jörg Dett­ling darin, einen Grund­riss zu ent­wi­ckeln, der den aktu­ellen Bedürf­nissen der fünf­köp­figen Familie gerecht wird und dabei den ver­schie­denen Ansprü­chen an Zusam­men­leben und Rückzug gewähr­leistet. Jörg Dett­ling entwarf eine intel­li­gente und fle­xible Raum­ord­nung, die auch in zwei oder drei Jahr­zehnten noch funk­tio­nieren wird.
Der weiße, redu­zierte Putzbau besteht aus zwei an der Längs­seite gegen­ein­ander ver­scho­bene und inein­ander grei­fende, jeweils zwei­ge­schos­sige Kuben. Im Unter­ge­schoss und zum Garten hin aus­ge­richtet, befinden sich der offene und zugleich zen­trale Fami­li­en­be­reich mit Ess­platz, Wohn­raum und Küche.

Über dem Wohn­zimmer öffnet sich der Raum nach oben bis auf eine Höhe von 5,3m und schafft damit einen licht- und luft­durch­flu­teten Ort, der Ober- und Unter­ge­schoss mit­ein­ander ver­bindet. Die Wände des Wohn- und Ess­be­reichs in süd­li­cher Aus­rich­tung sind durch­ge­hend trans­pa­rent. Über groß­for­ma­tige Schie­be­tü­r­ele­mente lässt sich der Wohn­raum fast kom­plett zur Ter­rasse und zum Garten hin öffnen. So werden Außen- und Innen­raum schwel­lenlos und bar­rie­re­frei mit­ein­ander ver­bunden und die Bewoh­ne­rinnen und Bewohner zugleich mit natür­li­chem Licht­ein­fall ver­sorgt. Die Holz-Alu-Fens­ter­rahmen bestehen innen aus lackiertem Kon­struk­ti­ons­holz und außen aus Alu mit anthra­zit­far­bener Pul­ver­be­schich­tung DB 703 und bilden so einen Kon­trast zum hellen Ban­kirai-Holz­boden und den hellen Wänden bzw. zum weißen Fas­saden-Putz. Ess- und Wohn­be­reich werden optisch durch einen Kamin von­ein­ander getrennt.

Auch in der Fassade spie­gelt sich diese Unter­tei­lung wieder. Der weiß ver­putzte Schorn­stein bildet die ver­ti­kale Tren­nung zwi­schen Wohn­raum und durch­gän­giger Glas­front auf der linken und Eltern­be­reich oben sowie Ess- und Koch­be­reich unten auf der linken Seite. Die hori­zon­tale Etagen-Tren­nung wird hier zusätz­lich durch den Balkon unter­stri­chen, der vor dem Schlaf­zimmer und dem Bad der Eltern ver­läuft.

Im dahin­ter­lie­genden Kubus befindet sich unten lin­ker­hand ein Pra­xis­raum mit zusätz­li­chem Eingang und WC. Der Pra­xis­be­reich lässt sich durch das Ein­ziehen einer Wand leicht vom Wohn­be­reich sepa­rieren. Als eine Art Puffer liegt der Technik- bzw. Lager­raum zwi­schen Wohn­raum und Garage. Der Eingang für die Familie befindet sich im rechten Winkel zur Garage.

Architektur und Objekt

Foto: Jörg Dett­ling

„Die wohl wich­tigste Her­aus­for­de­rung darin, einen Grund­riss zu ent­wi­ckeln, der den aktu­ellen Bedürf­nissen der fünf­köp­figen Familie gerecht wird und dabei den ver­schie­denen Ansprü­chen an Zusam­men­leben und Rückzug gewähr­leistet“, erklärt Archi­tekt Jörg Dett­ling. „Zudem sollte das Gebäude den Aspekt Wohnen und Arbeiten unter einem Dach berück­sich­tigen und gleich­zeitig die Mög­lich­keit bergen, auf zukünf­tige Ver­än­de­rungen in der Fami­li­en­struktur reagieren zu können.“

Bei Bedarf Umwandlung zur Einliegerwohnung

Vom Wohn­raum aus gelangt man über die Treppe direkt zum Rück­zugs­be­reich der Eltern: im Ober­ge­schoss (und) mit Süd­aus­rich­tung zur Gar­ten­seite hin befinden sich das Schlaf­zimmer mit ange­fügtem Schrank­raum und das große Bad. Auch hier lassen sich die Glas­fronten via Schie­betür öffnen, so dass die Grenzen zwi­schen Innen und Außen flie­ßend sind. Der mit Ban­kirai beplankte Balkon im Ober­ge­schoss sowie die dar­unter lie­gende Ter­rasse fun­gieren dabei als Mittler zwi­schen Innen und Außen, denn auch im Innern domi­niert Holz­boden. Das weit aus­kra­gende Dach und der Balkon sorgen über die gesamte Fas­saden-Länge für Schatten, so dass ein Son­nen­schutz nicht nötig war. In nörd­li­cher Aus­rich­tung sind die drei Kin­der­zimmer mit eigenem Bad­be­reich und Tee­küche unter­ge­bracht.

Bad, Tee­küche und eins der Kin­der­zimmer befinden sich genau über dem Pra­xis­trakt und können später leicht zur Ein­lie­ger­woh­nung umge­wan­delt werden. Die Außen­treppe, die rechts neben dem Pra­xis­ein­gang zum Ober­ge­schoss führt und dort in einem kleinen Patio mündet, schafft dafür den sepa­raten Eingang. „Aus­schlag­ge­bend für ein gelun­genes Gebäude ist nicht nur die Qua­lität des Ent­wurfes, sondern auch die Summe seiner stim­migen Details“, erklärt Jörg Dett­ling. Im Wohn­haus B1 bei­spiels­weise sind die Glas­scheiben an der Süd­west­fas­sade unten und oben bündig verbaut. Die Pfosten und Riegel sind decken-, wand- und boden­bündig mit den Innen­ober­flä­chen und kon­struktiv durch eine Schat­tennut von­ein­ander getrennt.

Dass Jörg Dett­ling großen Wert auf Details legt, spie­gelt sich auch in seiner Wahl der Tür- und Fenster­be­schläge wider. Die gewählten Griffe FSB 1076 mit Rund­ro­setten, passen auf­grund ihrer Gerad­li­nig­keit perfekt zum archi­tek­to­ni­schen Gesamt­bild. Das Modell von Robert Mallet-Ste­vens ist klas­sisch, elegant und zeitlos, so wie das Wohn­haus B1 auch. Verbaut wurde neben den Drü­ck­er­gar­ni­turen – der Fens­ter­griff 34 1076 mit ovaler Flach­ro­sette sowie die Schutz­be­schlag-Gar­nitur 73 7375 – alles in Alu­mi­nium und wie die Fens­ter­rahmen anthra­zit­farben pul­ver­be­schichtet (DB 703).