Kulturpalast Dresden
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Herz des Gebäudes ist der neue Konzertsaal
Mittendrin in der Dresdner Altstadtpracht sitzt ein modernistischer Kasten: der Kulturpalast mit seinen gläsernen Fassaden und dem markanten Dachaufbau. Zentral gelegen zwischen Altmarkt und Neumarkt, zwischen Frauenkirche und Zwinger, ist der DDR-Bau jetzt wieder einer der wichtigsten kulturellen Orte der Stadt – nach Sanierung und Umbau durch gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner aus Berlin. Das Herz des Gebäudes ist der neue Konzertsaal für die Dresdner Philharmonie. Außerdem sind hier die Städtischen Bibliotheken, das Kabarett „Die Herkuleskeule“ und ein Bistro eingezogen, die das Haus den ganzen Tag bis in den Abend hinein beleben.
Dass der 1969 eröffnete Kulturpalast weiterhin einen wohltuenden Kontrast setzen kann zur kleinteiligen, rekonstruierten Altstadtidylle, war lange Zeit keineswegs sicher: Jahrelang wurde der Abriss des Hauses diskutiert, die Akustik des Multifunktionssaals war ungenügend. Doch 2008 entschied sich die Stadt für den Umbau und stellte den „Kulti“ unter Denkmalschutz.
2009 gewannen gmp Architekten den internationalen Wettbewerb, ihr Entwurf lässt das Erscheinungsbild des Hauses weitgehend unangetastet und pflanzt ihm einen neuen, 1.750 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Konzertsaal ein.
Die Hauptspielstätte der Dresdner Philharmonie folgt dem Typus des „Weinbergs“: Das Podium ist ins Zentrum gerückt, das Publikum kommt in ansteigenden Rängen nahe an das Orchester heran. Vielfach gefaltete Decken- und Wandflächen sorgen für einen guten Klang, Holzvertäfelungen und rote Sitzbezüge für eine festliche Atmosphäre. Erste Kritiken bescheinigen dem neuen Saal jedenfalls sehr gute akustische Qualitäten.
Architektur und Objekt
Meinhard von Gerkan (Mitte) und Stephan Schütz (rechts) mit Nicolas Pomränke (links)
Foto: Timmo Schreiber
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner haben den Kulturpalast mit seiner Nutzungsmischung zu einem Ort der zwanglosen, bürgerschaftlichen Begegnung umgestaltet. Dabei wurden die äußere Erscheinung des nun energetisch sanierten Gebäudes und die grundsätzliche räumliche Organisation mit dem großen Südfoyer erhalten. Auch die Gestaltung der öffentlich zugänglichen Innenräume verblieb weitestgehend im – ebenfalls gründlich sanierten – Originalzustand. Diese Wertschätzung für die Moderne dürfte insbesondere der historischen Komplexität der Stadt äußerst gut tun.
Im Gegensatz zum neu eingepflanzten Herz feiert die Hülle den Geist der Ost-Moderne – mit Bronzetüren und Rasterdecken, mit sozialistischer Kunst am Bau wie dem Wandbild „Die rote Fahne“ und dem Wandfries „Unser sozialistisches Leben“. Die größte sichtbare Veränderung: gmp Architekten ersetzten die einst golden-verspiegelte Fassadenverglasung durch eine transparente und energetisch optimierte. Erhalten blieb die räumliche Organisation mit dem weitläufigen Südfoyer zum Altmarkt als Dreh- und Angelpunkt des Hauses. Die Städtischen Bibliotheken Dresden befinden sich im ersten und zweiten Obergeschoss, ihre Räume umfassen den Konzertsaal. Insgesamt 450 Plätze für Nutzerinnen und Nutzer bietet die Bibliothek, sie gehört zu den beliebtesten Dresdner Kultureinrichtungen.
Der Saal für „Die Herkuleskeule“ mit seinen 250 Sitzplätzen ist im Untergeschoss untergebracht. Der Umbau des Kulturpalasts bot gmp Architekten auch eine der ersten Gelegenheiten, ihre neue Griffserie für FSB in einem Gebäude einzusetzen.
FSB 1244 basiert auf einfachen geometrischen Grundformen wie Halbkreis und halbem Quadrat und fügt sich dank der reduzierten Gestaltung gut in die Architektur ein. In Dresden kamen die Beschläge in der Edelstahlversion zum Einsatz, mit einer matt schwarz PVD-beschichten Oberfläche. Eine nobel wirkende Ausführung, die mit dem festlichen Charakter des Hauses harmoniert.
Erfahren Sie mehr über gmp Architekten und die neue Griff-Familie FSB 1244 im Interview mit gmp-Partner Nikolaus Goetze im FSB Magazin.
Objektdetails
Fotos: Christian Gahl