Kindertagesstätte Kunterbunt, Babenhausen

Ecker Architekten

Produkte

1144
Türdrückergarnitur

Der Tür­drü­cker FSB 1144 schmei­chelt in glei­cher Weise dem Auge wie der Hand. Dem Auge signa­li­siert Jasper Mor­rison, dass diese Tür­klinke ein Hand-Werk­zeug ist. Das beru­higte Auge lässt die Hand zugreifen. Der Daumen findet seinen Platz. Der Zei­ge­finger seine Kuhle. Die Hand findet Greif­vo­lumen vor. Genau dies fordern die von Otl Aicher und FSB for­mu­lierten vier Gebote des Grei­fens.

1144
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
34 1144
Fens­ter­griff
42 4254
Schie­be­tür­mu­schel

Minimalistische Architektur fördert freie Entfaltung der Kinder

Kun­ter­bunt ist nicht das erste Wort, das einem ein­fällt, wenn man die neu­ge­baute Kin­der­ta­ges­stätte „Kun­ter­bunt“ in Baben­hausen sieht. Decken, Böden, Türen und Beton­wände in unter­schied­li­chen hell­grauen Schat­tie­rungen prägen das Innere des Gebäudes. Nur hier und dort wird das Grau von gezielt ein­ge­setzten Farb­kleksen durch­bro­chen. An bestimmten Stellen leuchten einem über­große Decken­lampen oder auch Türen, Schränke, Wand- und Boden­flä­chen in hellem Gelb ent­gegen. Natür­lich ist ein Kin­der­garten, der so stark auf Gerad­li­nig­keit in Farbe und Form setzt, nicht jeder­manns Sache, davon kann man aus­gehen.

Aber womög­lich ist die Stärke eines solchen Kon­zepts ja, dass hier die kun­ter­bunten Ideen, Gedanken und Per­sön­lich­keiten der Kinder einen großen Frei­raum bekommen. Bunt sind Kinder schließ­lich schon selber.

Im gemein­samen Büro von Dea Ecker und Robert Pio­trowski, das für die Planung der Kita in Baben­hausen enga­giert wurde, ist Ecker „die Außen­mi­nis­terin“ und Pio­trowski „der Innen­mi­nister“. Trotz unter­schied­li­cher Auf­ga­ben­stel­lung ist dank des glei­chen Selbst­ver­ständ­nisses und einer ähn­li­chen Inter­es­sens­lage ein tolles Ergebnis ent­standen.

Pio­trowski, der 2015 den INsider Award für die beste innen­ar­chi­tek­to­ni­sche Leis­tung bekam, inter­es­siert sich seit seinen Lehr­jahren für das Ver­hältnis von Räumen zur modernen Kunst – und das sieht man der Kita an: Mini­ma­lis­tisch in den Formen ihrer Räume und mini­ma­lis­tisch in der Farb­ge­bung, bietet sie Platz für die freie Ent­fal­tung kind­li­cher Krea­ti­vität und Fan­tasie. Das Haus bietet einen ruhigen, dezenten Raum, der durch die Kinder und die ver­schie­denen mög­li­chen Nut­zungen bespielt werden kann. Bunt ist, was gemacht wird.

Architektur und Objekt

Foto: Thilo Ross

„Was hier im Mit­tel­punkt steht, ist die Hel­lig­keit und Groß­zü­gig­keit der Auf­ent­halts­räume“, sagen Ecker und Pio­trowski. Die Raum­höhe wirkt befreiend. Schie­be­türen ver­binden und trennen wahl­weise die ein­zelnen Bereiche und begüns­tigen das offene päd­ago­gi­sche Konzept der Ein­rich­tung. Raum­hohe Fenster lassen viel Licht ins Haus.

Bewegungs- und Speiseraum bilden Mittelpunkt der Einrichtung

Die Kinder sind durch die groß­flä­chige Ver­gla­sung auch im Inneren immer nah an der Natur. Auch in Kom­bi­na­tion mit den im Dach ver­bauten Licht­kup­peln ent­stehen je nach Jahres- und Tages­zeit unter­schied­liche Licht­stim­mungen im Innen­raum. Ein außen instal­lierter Son­nen­schutz lässt dabei eigene Rege­lungen zu. Im Mit­tel­punkt des drei­tei­ligen, sach­lich kan­tigen Bau­kör­pers stehen der große Bewe­gungs- und der Spei­se­raum. Im Zentrum gelegen, ver­binden sie die unter­schied­li­chen Grup­pen­be­reiche für die klei­neren und grö­ßeren Kinder und stellen die wich­tigen Akti­vi­täten in den Fokus.

Gleich­zeitig trennt und ver­bindet der Mit­telbau die beiden Grup­pen­be­reiche, die 30 ein- bis drei­jäh­rigen Kinder im süd­li­chen Gebäu­de­teil und die 100 drei- bis sie­ben­jäh­rigen im Nord­flügel. Und auch der Außen­raum pro­fi­tiert von der Struktur des Gebäudes und wird durch sie in unter­schied­liche Bereiche geteilt. So ist neben dem spiel­ori­en­tierten Hof auch ein natur­naher Gar­ten­be­reich ent­standen. Bei der Gestal­tung eines Hauses für Kinder ist die Her­aus­for­de­rung, auch mal durch Kin­der­augen auf das Gebäude zu schauen. Wie sehen die Dinge aus Kin­der­per­spek­tive aus?

Und in einer Kin­der­ta­ges­stätte braucht es natür­lich Griffe, die gut in Kinder- und Erwach­se­nen­hände passen, die vor Ver­let­zungen schützen und deren Bedie­nung leicht ist. Das FSB-Griff­pro­gramm, für das sich Ecker und Pio­trowski ent­schieden haben, stammt von Jasper Mor­rison, der wie die Archi­tekt:innen selbst für seine mini­ma­lis­ti­sche For­men­sprache bekannt ist. FSB 1144 wurde in Edel­stahl verbaut, fügt sich so perfekt in das zarte Grau der Archi­tektur ein und über­zeugt durch seine hand­schmei­chelnden Qua­li­täten und seine zugleich klas­si­sche aber auch Kin­der­augen ange­mes­sene Form.

Objektdetails

Fotos: Brigida Gon­zalez

Standort

ASB-Kindertagesstätte Kunterbunt

Amts­gasse 47
64832 Baben­hausen
Deutsch­land

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