ID/Cologne
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Hippes Unternehmerquartier auf der Schäl Sick
Homeoffice-Trend hin und her – im Kölner Schanzenviertel wird derzeit weiterhin auf Büros gesetzt: Bis 2026 sollen mit dem ID/Cologne an der Schanzenstraße auf einer Fläche von sieben Hektar rund 160.000m² Büroflächen entstehen. Und damit künftig alle gerne hingehen, werden die Büros ergänzt durch eine lebendige Mischung aus unterschiedlichen Gastronomie- und Fitness-Angeboten und einem Hotel.
Die ersten beiden Gebäude wurden Ende 2021 fertiggestellt. Das Großprojekt schließt eine seit langem brachliegende Lücke zwischen Wohngebiet und Gewerbestandort im Stadtteil Köln-Mülheim.
Es ist nicht das einzige aktuelle Großprojekt auf der eigentlichen Schäl Sick, des im Volksmund „schlechten“, ehemals hauptsächlich industriell geprägten Ufers von Köln rechts des Rheins. Unter anderem entsteht, weiter den Rhein runter, zwischen Bahnhof Köln Messe/Deutz und Messe Köln die Messecity Köln, ein Geschäftsviertel mit Büros und Hotels. Der Deutzer Hafen hingegen wird derzeit zum schicken Wohngebiet umgebaut. Der Masterplan für das Schanzenviertel sowie die Architektur der beiden ersten Bürogebäude stammen vom großen deutschen Büro RKW Architektur +, das Standorte in Düsseldorf, Berlin, Leipzig, München und Münster unterhält.
Das von ihnen geprägte Quartier versteht sich als urbanes Bindeglied zwischen den angrenzenden Nutzungen Wohnen und Gewerbe. Die beiden ersten Bauten, das „Haus am Platz“ und das „Patio-Haus“ liegen direkt am neuen Quartiersplatz und kommunizieren mit dem gegenüberliegenden denkmalgeschützten Industriegebäude des Drahtherstellers Felten und Guilleaume.
Architektur und Objekt
Foto: ©Markus Pietrek
„Mit der Fertigstellung der ersten beiden Gebäude wird die Idee für das neue Schanzenviertel endlich Realität. Das Ziel: Erlebbarkeit, Urbanität und Identität als städtebauliches Bindeglied", so Dieter Schmoll, Geschäftsführender Gesellschafter bei RKW Architektur +.
Neuer Industriechic
„Die Wahl des Materials Klinker war nicht nur eine Referenz an die Umgebung. Es ging uns darum, Wertigkeit und Langlebigkeit zu transportieren, und das mit Hilfe von sauberen Details und klaren Strukturen“, so Christian Hein von RKW Architektur +. Die beiden ersten Gebäude bilden einen gemeinsamen Blockrand und stellen auch durch ihre Ziegelfassaden eine klare Einheit her. Durch ihre individuelle Architektursprache formulieren sie jedoch beide eine deutlich eigene Adresse. Das Patiohaus setzte mit lang gezogenen Fenstereinschnitten und einem geradlinigen Ziegelrelief auf horizontale Gliederung.
Die Fassade des benachbarten Hauses am Platz ist geprägt von leicht vorspringenden Lisenen, die für eine vertikal angelegte Struktur sorgen. Passend zum industriell geprägten Exterieur setzen auch die Innenräume auf angesagten Industriechic.
Sichtbeton, offen liegende Installationen und Hirnholzparkett sorgen hier für zeitgemäße attraktive Arbeitsatmosphäre. So sieht das gesamte architektonische Konzept „pure, robuste Materialien“ vor und entwickelt sich so aus dem vormals industriellen Umfeld.
„Der gewählte Griff FSB 1015 verkörpert für uns dieses ‚coole‘ Selbstverständnis und steht für zeitgemäßes Selbstbewusstsein, ohne an Eleganz zu verlieren“, so die Architekt:innen.
Am liebsten hätten sie das gesamte Gebäude, passend zu den Farben der Klinkerfassaden in Bronze ausgeführt, was jedoch an den Kosten scheiterte. In den repräsentativen Foyers schmücken jedoch tatsächlich die Drücker in der Ausführung Bronze die Türen, alle restlichen Türen und Fenster sind in Aluminium ausgeführt.
Objektdetails
Fotos: Ralph Richter