Haus M5 Berg
Beer Bembé Dellinger Architekten
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Zurückhaltende Gliederung
Nähert man sich von Weitem, erscheint Haus M 5/2 zunächst so gut wie gar nicht, so flach schmiegt sich der Bau an die Fläche. Die minimalistische, rational gegliederte architektonische Struktur in hellem Sichtbeton wirkt auf diesen ersten Blick nicht unbedingt wie ein bewohnter Raum. Als Reihung nebeneinanderliegender Quadrate bettet sich das vom Büro Beer Bembé Dellinger Architekten entworfene Wohnhaus in die Landschaft des mit vielen hohen Bäumen bestandenen Grundstücks am Starnberger See.
Eine herausragende Lage also, noch dazu leicht erhoben, sodass sich Blickbezüge in Richtung See eröffnen. Wer hier wohnt, dem geht es zumindest finanziell sehr gut.
Davon zeugen auch die 800m² Wohnfläche des Hauses und die Tatsache, dass die Bauherr:innen sich zu ihren eigenen Wohnräumen auch ein eigenes Gästehaus haben entwerfen lassen. Erst aus der Nähe wird erkennbar, dass das Gebäude zwei Geschosse hat.
Ein halb in den Boden eingelassenes sogenanntes Gartengeschoss beherbergt die Schlaf-, Arbeits- und Kinderzimmer. Das Obergeschoss teilt sich in zwei einzelne Volumen, die die getrennten Bereiche von Wohn- und des Gästehaus anzeigen. Verbunden sind beide durch eine mittig liegende und von beiden Volumen aus zugängliche Terrasse. Zudem sind beide Gebäudeteile gleichermaßen von der großzügig angelegten und mit stylischen Rundungen versehenen Tiefgarage erreichbar.
Architektur und Objekt
Foto: © Beer Bembé Dellinger Architekten
„Die Atmosphäre eines Gebäudes ist uns wichtig. Oft hängt sie von räumlichen Qualitäten und ihren Materialien ab. An ihnen liegt uns daher sehr viel.“ So beschreiben die Architekt:innen Beer Bembé Dellinger ihren architektonischen Ansatz.
Luxuriöse Großzügigkeit
Die Innenräume sind geprägt von der gleichen Einfachheit und Klarheit der Konstruktion, die das Haus nach außen hin kennzeichnet. Die rationale Tragstruktur aus Beton ist sichtbar geblieben oder, in gedämmten Bereichen, durch die Struktur der Holzvertäfelung nachvollziehbar gemacht worden. Wie eine moderne Fachwerkkonstruktion sind die Gefache der Sichtbeton-Struktur mit Eichenholz gefüllt. Der langgestreckte offene Wohnbereich des Hauses lässt sich über Schiebewände aus Holz flexibel trennen und gibt so den sich verändernden Ansprüchen der Bewohner:innen Raum.
Die Anwesenheit weniger, ausgewählter Dinge prägt die Atmosphäre der Räume. Die Materialien dürfen ihre volle Wirkung entfalten. Dielenböden und -Decken aus heller Eiche, hellbeige Leinen-Vorhänge, dicke Betonstützen. Die raumhohen und -weiten Fenster verbinden den fließenden Innenraum mit der Natur vor den Fenstern. Die Möblierung, wie die minimalistische, langgezogene Kücheninsel oder der skulpturale Massivholzesstisch, ist in Form und Material ganz an die Architektur angepasst.
Der Entwurf für Haus M5/2 brachte den Architekt:innen mehrere Preise ein. Unter anderem wurden sie im Rahmen des BDA Preises Bayern 2019 in der Kategorie Wohnungsbau ausgezeichnet. Die Jury nannte das Haus ein „im Gesamtbild zurückhaltendes und gleichzeitig kühnes Gebäude." Als zurückhaltend und in ihrer zeitlosen Form gleichzeitig kühn lassen sich auch die gewählten Griffe für Türen und Fenster bezeichnen. Das gebogene Rundstab-Modell FSB 1075 wurde verbaut als Fenstergriff (34 1075 17051 0105) und als Türdrückergarnitur (12 1075 01302 0105, 12 1075 01954 0105).
Objektdetails
Fotos: © Stefan Müller-Naumann