Hallenbad Ost Kassel

KM Architekten

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Türdrückergarnitur

Der Ber­liner Archi­tekt Pro­fessor Hans Koll­hoff ent­wi­ckelte für seine Pro­jekte eine Griff­ge­stal­tung, die bewusst Gestal­tungs­ele­mente der 1930er Jahre auf­nimmt. Die schlichten Tür­klinken, Fens­ter­griffe und Fens­te­ro­liven wurden vom Markt sofort als authen­ti­sche Inter­pre­ta­tionen ange­nommen.

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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
06 1163
Rah­men­tür­drü­cker

Umnutzung eines Bauhaus-Gebäudes

Für viele Archi­tekt:innen dürfte es ein Traum sein, ein Gebäude der Bau­haus-Ära zu besitzen. In Erfül­lung gegangen ist er für das Büro KM Archi­tekten um Keivan Karam­pour, Marc Köhler und Thomas Meyer. Es ist ein unge­wöhn­li­ches Objekt, dass sich die Archi­tekten gekauft haben, um darin unter anderem ihre eigenen Büro­flä­chen unter­zu­bringen: Ein Schwimmbad. Das ehe­ma­lige Hal­lenbad im Kas­seler Stadt­teil Bet­ten­hausen hatte seit 2007 leer gestanden. Geschlossen wurde es, weil erste Beton­teile von der sanie­rungs­be­dürf­tigen Decke gefallen waren und die Stadt sich die Sanie­rung nicht leisten konnte.

Erbaut nach den Plänen der Kas­seler Archi­tekten Ernst Rothe und Hermann Jobst, feierte das Schwimmbad 1930 Eröff­nung unter dem Motto: Waschen ist gut, Baden ist besser, Schwimmen ist am aller­besten. Teil des ursprüng­li­chen Grund­risses waren auch Wasch­be­reiche, die der Kör­per­pflege dienten. Die neue Nutzung trägt der Tat­sache Rech­nung, dass sich der als wich­tiges Ein­zel­denkmal geschützte Bau auch städ­te­bau­lich in prä­gnanter und bedeut­samer Lage befindet.

Zwi­schen Innen­stadt und dem indus­triell geprägten Osten von Kassel gelegen und umgeben von großen Grün­flä­chen mit Beuys‘schen Eichen kann der neue Ort eine bele­bende Rolle spielen in der Ent­wick­lung der öst­li­chen Stadt­teile. Mit seiner gemischten Nutzung bietet er sich dafür gera­dezu an. Heute hält der Bau Raum für Büros und Arzt­praxen bereit, schafft dabei aber gleich­zeitig eine große Fläche für diverse Kul­tur­ver­an­stal­tungen, wie Aus­stel­lungen, Kon­zerte und Events. Der beson­dere Cha­rakter des ehe­ma­ligen Schwimm­bads kommt dabei allen Nut­zungen zugute.

Architektur und Objekt

Foto: © Harry Soremski

„Wir haben uns für die schlichten Drücker von Hans Koll­hoff ent­schieden, da in den Drü­cker­ent­wurf Gestal­tungs­ele­mente der 1930er Jahre ein­ge­flossen sind. Dies in Kom­bi­na­tion mit eckiger Rosette wirkt wie für unser Haus ent­worfen,“ erläu­tern die Archi­tekten ihr bis ins Detail stim­miges Gesamt­kon­zept.

Von der Schwimmhalle zum Kulturort

Die läng­li­chen grünen Schwimm­bad­fliesen an den Wänden prägen wei­terhin die Räume. Auch Teile des alten Boden­be­lags und die Fens­ter­bänder mit ihrer zeit­ty­pi­schen Glie­de­rung konnten erhalten werden. Die Archi­tekten haben sich auf die Stärken des Baus bezogen und besonnen saniert. Die not­wen­digen Ein­bauten, um die neuen Büro­räume von der zen­tralen Schwimm- bzw. Kul­tur­halle abzu­trennen, sind redu­ziert gehalten und geben sich dabei klar als neue Schicht zu erkennen.

Heute trennen raum­hohe Glas­wände die Arbeits­be­reiche vom zen­tralen Kultur- und Gemein­schafts­raum. Rück­bau­bare und fle­xible Ein­bauten aus Holz orga­ni­sieren die Flächen. Selbst das Schwimm­be­cken ist im Grunde erhalten geblieben und ver­leiht der zen­tralen Halle ihr ganz beson­deres Flair. Auf Höhe der ehe­ma­ligen Was­ser­ober­fläche wurde das Becken aller­dings mit einer Beton­decke ver­sehen, auf der man in loun­gigen Sesseln nun gewis­ser­maßen wie auf Wasser sitzt. Unter der Ober­fläche befindet sich ein Lager.

Der Bau­haus-Ent­wurf des Hal­len­bades Ost ist in seiner Archi­tektur schnör­kellos und redu­ziert. So haben die Archi­tekten mit dem Modell FSB 1163 einen eben­falls zurück­hal­tenden Drücker gewählt. Die prä­genden Farben des Gebäudes sind Schwarz, Weiß und gedecktes Grün. So wurden die Griffe dazu passend in schwarz verbaut. Trotz seiner Zurück­hal­tung macht die eckige Form den Griff zu etwas Beson­derem – und das hat die Archi­tekten über­zeugt. Die Wahl fiel am Ende auf die runden Rosetten, die noch mal einen inter­es­santen Kon­trast zur kan­tigen Form des Drü­ckers schaffen.

Objektdetails

Fotos: © Katha­rina Jaeger, foto­gra­fi­sche Werk­statt

Standort

Hallenbad Ost Kassel

Leip­ziger Str. 99,
34123 Kassel,
Deutsch­land

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