Franz Schneider Brakel
Eine nicht kurze Geschichte vom Begreifen
Die Weltmarke aus der ostwestfälischen Provinz
FSB ist weltweit ein Synonym für ästhetisch und funktional hochwertige Systemlösungen für Türen und Fenster – und darüber hinaus. Aus einer in über 140 Jahren erworbenen Sachkompetenz entstehen aber nicht „nur“ Türdrücker in Spitzenqualität. Architekt:innen und Bauherr:innen greifen bevorzugt nach Produkten aus Brakel, weil sie bei uns darüber hinaus ein ausgeprägtes Verständnis für die Anforderungen des modernen Objektbaus antreffen. Ob klassischer Beschlag, barrierefreies ErgoSystem® oder elektronisches Zutrittsmanagement: Alles, was im umbauten Raum mit Greifen und Griffen in Zusammenhang steht, wird aus einer Hand bedient.
Auch beim Thema „Green Building“ und Umweltverträglichkeit zählen wir zu den Vorreitern und können mit material- und sortimentsspezifischen Umweltdeklarationen nach EN 15 804 aufwarten – gültig für das vollständige Liefersortiment mit mehr als 25.000 Artikeln. Unter Nachhaltigkeit versteht FSB nicht zuletzt langlebige Zuverlässigkeit. Dass unsere Produkte dabei besser als die Norm sind, beweist sich sowohl in eingehenden Tests und Prüfungen als auch im alltäglichen Einsatz.
Werfen Sie mit uns einen Blick zurück und in die Gegenwart von FSB. Was die Zukunft bereithält, erfahren Sie als regelmäßiger Besucher an anderer Stelle – z. B. bei unseren Neuheiten.
Design für Türen und Fenster – und fürs Museum
Seinen Ursprung hat FSB nicht in B wie Brakel sondern in Iserlohn. Hier gründete Franz Schneider im Jahr 1881 einen Hersteller für historisierende Möbelbeschläge und schlichte Devotionalien aus Messing. Beides war zu dieser Zeit in höchstem Maße modern – und unser Gründer wusste den Zeitgeist zu bedienen: Bereits zur Jahrhundertwende füllte sein Angebot einen handlichen Katalog. 1909 wurde der Firmensitz von der sauerländischen in die ostwestfälische Provinz verlegt. FS fügte seinem Signet stolz das B für Brakel hinzu und die Marke FSB war geboren. Wie auch einer unserer bis in die Gegenwart gehegten Produktschwerpunkte: Klassische Beschläge für Türen und Fenster.
Unser Aufstieg zur Architekturmarke beginnt im Wirtschaftswunderland der 1950er Jahre. Nach der Schließung des Bauhauses und den Wirren des Krieges erfahren Design und Architektur eine nachhaltige Wiederbelebung. Granden wie Ray und Charles Eames inspirieren mit ihren funktionalen Möbelentwürfen. Der Däne Arne Jacobsen entwirft Klassiker wie den stapelbaren Stuhl „Serie 7“ und Gebäude, die dem Geiste des Bauhauses huldigen. Dieter Rams nimmt bei Braun das (Design-) Heft in die Hand und gestaltet Produkte, deren Formgebung heute die Blaupause für Produkte aus dem Unternehmen mit Apfel-Logo ist.
Auch in Brakel nimmt die Auseinandersetzung mit „der guten Form“ Gestalt an. Prägend ist das Jahrzehnt von 1953 bis 1963: Johannes Potente kreiert sein wegweisendes und noch heute gültiges Handformdesign. Posthum erfuhr sein anonymes Industriedesign auch die ihm gebührende Wertschätzung: Seine Entwürfe wurden in bedeutende Mustersammlungen aufgenommen, unter anderem in die ständige Ausstellung des Museum of Modern Art in New York.
Parallel zum Ausbau der Designkompetenz widmen wir uns damals wie heute der kontinuierlichen Perfektion unserer Fertigungsprozesse: Modernisierung und Optimierung von Produktionstechnologien und ‑abläufen sowie unsere Vorliebe für „handfeste“ Werkstoffe wie Edelstahl, Aluminium und Bronze sorgen dafür, dass unsere Produkte länger halten, als uns aus betriebswirtschaftlicher Sicht eigentlich lieb sein dürfte.
Der Verlag, der auch Türklinken produziert
In den 1980er Jahren haben wir unsere Zukunft erneut in die Hand genommen: Unter der geistigen Führung des Gestalters und Mentors Otl Aicher haben wir unser Tun hinterfragt und bis heute gültige Leitsätze entwickelt. Es entstand eine grundlegend neue Designkultur, die neben der Auseinandersetzung mit der Herkunft und Tradition des Unternehmens auf der Kulturgeschichte der Klinke im speziellen und der des Greifens an sich basiert.
Aicher ersann für uns die „Vier Gebote des Greifens“, die für die Beurteilung guten Klinkendesigns fortan als Richtschnur dienen sollten: Daumenbremse, Zeigefingerkuhle, Ballenstütze und Greifvolumen. Dieser Prozess des Hinterfragens und der Orientierung wurde von einer 16-bändigen Buch-Edition begleitet, die heute zum Standardrepertoire an Hochschulen mit Design- oder Wirtschaftsstudiengängen gehört.
Aus einem stilisierten Griff schuf Otl Aicher das FSB Logo, wie es Freunde der Greifkultur heute kennen. Als Inspiration diente eine so schlichte wie kluge Klinke, die der Philosoph Ludwig Wittgenstein für das Haus seiner Schwester in Wien entworfen hatte. „Erst die Anwendung macht den Stab zum Hebel.“, so beschrieb Wittgenstein seine der Einfachheit verschriebene Gestaltung. Für Aicher war dieser Griff eine Art Idealgriff. Er verstand ihn nicht als optimale Handform sondern als Griff für alle möglichen Arten des Zugreifens. Er ist die Summe aller Griffe, das absolute Substrat. Genau der richtige Ansatz für unser Logo, wie wir meinen.
Autoren gesucht (aber nicht für Bücher)
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte im Jahre 1986 unser legendärer Klinken-Workshop, anlässlich dessen wir Koryphäen wie Mario Botta, Peter Eisenman, Hans Hollein, Alessandro Mendini und Dieter Rams nach Brakel einluden.
Die Ergebnisse machten FSB binnen kürzester Zeit auch bei denjenigen bekannt, die bis dahin noch an uns vorbei gegriffen hatten. Was lange als Low-Interest-Produkt galt, wurde durch eines der ersten „Autorendesign“-Projekte zu einem gestalterischen Thema, mit dem sich ab sofort bekannte Architekt:innen und Designer:innen auseinandersetzen sollten – und von sich aus liebend gerne wollen.
Architektur (be-)greifen
In Anlehnung an die Jugendstilphilosophie, die ein Haus samt Innenausstattung als Gesamt(kunst)werk begreift, setzt FSB auf die stilistische Stimmigkeit bei der Umsetzung von architektonischen und gestalterischen Grundlinien innerhalb eines Gebäudes. Türgriffe bzw. ‑klinken sind Architektur „en miniature“ und spiegeln in Form und Gebrauch die gestalterische Haltung ihrer Entwerfer wider. Wir sind der Meinung, dass die Entscheidung für einen Türgriff immer im Kontext mit der umgebenden Architektur zu treffen ist. In seiner Gestaltung komprimiert sich die Sprache des Raumes. Er wird zu einem harmonischen Teil des Ganzen – oder akzentuiert ganz bewusst einen formalen Widerspruch.
Es zeugt von einem hohen Maß an Architekturkompetenz, dass FSB in enger Zusammenarbeit mit den Architekt:innen maßgenau angepasste und formal wie werkstofftechnisch optimale Beschlaglösungen findet – oder sie sogar exklusiv für das jeweilige Gebäude entwickelt.
Architekturtrends werden von uns nicht nur wahrgenommen, sondern gesetzt und zudem perfekt bedient: Flächenbündige Garnituren, auf schmale Profile abgestimmte Fenstergriffe, eckige Rosetten mit präziser Kantenführung, neue Griffdesigns international renommierter Gestalter:innen und das samtig-matte Oberflächen-Finish „Aluminium gestrahlt farbig eloxiert“ zählen zu den jüngsten Bestsellern aus Brakel. Mit herausragenden inneren Werten überzeugen beispielsweise die universell als „rechte“ und „linke“ Ausführung einsetzbaren FSB ASL® Garnituren mit innovativer Adaptertechnik.