Klinken-Geschichten

Was wir schon immer über Klinken sagen wollten, …

… haben wir in den 1990er Jahren nicht nur in Form der 16-bän­digen FSB Edition zu Papier gebracht. Auch Spiegel-Leser:innen (und darüber hinaus) wissen mehr darüber, seit wir mit einer viel beach­teten Anzei­gen­kam­pagne für Gesprächs­stoff gesorgt haben.

Von der Elite der deut­schen Werbung – in Form des Art Direc­tors Clubs für Deutsch­land (ADC) – wurde mit Staunen ver­folgt, wie ein bis dahin völlig unbe­kannter Her­steller eines anonymen Aller­welt­s­pro­duktes unter Außer­acht­las­sung eherner Reklame-Regeln ver­suchte, mit text­las­tigen Drit­tel­seiten all­wö­chent­lich auf sich und seine Pro­dukte auf­merksam zu machen. Der unbe­kannte Abweichler von der Norm wurde zu einem Trend­setter. Schon in der ersten Wer­be­pause nach 24 Anzeigen pro­tes­tierten die Leser der aus­ge­wählten Wer­be­träger und wollten wissen, wann es weiter gehe. Unsere kurzen Essays waren zum Auf­ma­cher der Blätter auf­ge­stiegen.

Im März 1998 durfte sich der dama­lige FSB Geschäfts­führer Jürgen W. Braun die Quit­tung für dieses Wagnis abholen. Der Herr der Klinken (und frisch geba­ckene Kunde des Jahres) konnte sich auch bei dieser Gele­gen­heit nicht ver­kneifen, seinem oft über­se­henen Produkt zur gebüh­renden Wert­schät­zung zu ver­helfen: Er schmug­gelte eine Tür­klinke mit auf das Podium und bat die anwe­senden Wer­be­päpste, sich doch bitte zu Ehren des hoch­ge­hal­tenen Pro­duktes kurz von den Sitzen zu erheben, was unter großem Gelächter auch geschah.

1999 fassten wir die hundert schönsten Klin­ken­ge­schichten gebunden zusammen. „Als Verlag mit ange­schlos­sener Tür­klin­ken­fer­ti­gung“ (so titu­lierte und die Frank­furter All­ge­meine Zeitung) war es für uns eine Ehren­sache, der ersten Auflage schon bald eine zweite Auflage folgen zu lassen, die aller­dings eben­falls schnell ver­griffen war. Sie aller­dings haben nunmehr die Chance, das Urteil des Art Direc­tors Club und unsere Begeis­te­rung für diesen Wer­be­klas­siker online einer kri­ti­schen Prüfung zu unter­ziehen.