Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Tübingen

ArGe Architekten

Produkte

1023
Türdrückergarnitur

In den 1950er Jahren entwarf der Schweizer Archi­tekt, Bild­hauer und Desi­gner Max Bill in Zusam­men­ar­beit mit Ernst Moeckl eine Tür­klinke, die als „Ulmer Tür­klinke“ Design­ge­schichte geschrieben hat. Anhand dieser Vorlage schuf Johannes Potente das Modell FSB 1023 – seit jeher eine Alter­na­tive zu den gän­gigen U-Form-Modellen.

1023
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
34 1023
Fens­ter­griff
77 7950
Turn­hal­len­mu­schel

Räume für Roboter

Im Jahr 2018 hat die Max-Planck-Gesell­schaft ihren 70. Grün­dungstag mit einer bun­des­weiten, gemein­samen Aktion der Max-Planck-Insti­tute begangen. Am 14. Sep­tember 2018 wäre Max Planck selbst, der als Begründer der Quan­ten­physik gilt, 160 Jahre geworden, seine Aus­zeich­nung mit dem Nobel­preis liegt genau 100 Jahre zurück. Auch das neue Gebäude des Insti­tuts für Intel­li­gente Systeme in Tübingen hat anläss­lich der Jubi­läen seine Türen der Öffent­lich­keit geöffnet und in seinen Laboren neben Robo­tern in Aktion aktu­elle For­schung und Expe­ri­mente rund um Avatare prä­sen­tiert. In vier Fach­be­rei­chen wird am Institut für Intel­li­gente Systeme an der Ent­wick­lung Künst­li­cher Intel­li­genz gear­beitet. Die For­scher erar­beiten die Prin­zi­pien von Wahr­nehmen, Lernen und Handeln, um intel­li­genten Sys­temen bei­zu­bringen, in ver­schie­denen Umge­bungen erfolg­reich zu agieren. Dazu gibt es im neuen Gebäude unter anderem Trai­nings­flä­chen, auf denen Roboter lernen sollen, Hin­der­nisse zu erkennen und diesen aus­zu­wei­chen.

Das Institut für Intel­li­gente Systeme ist das jüngste der Max-Planck-Insti­tute auf der Wald­häuser Höhe in Tübingen. Mit einem Neubau von ArGe Archi­tekten aus Wald­kirch bekommt es nach einem jah­re­langen Pro­vi­so­rium nun ein For­schungs­ge­bäude, das die Flächen seiner vier Fach­be­reiche unter einem Dach vereint. Auto­nomen Robo­tern und vir­tu­ellen intel­li­genten Sys­temen, also Algo­rithmen, wird im Zuge der vor­an­schrei­tenden Indus­trie 4.0 künftig eine tra­gende Rolle pro­gnos­ti­ziert. Sowohl die Auto­mobil- als auch die Medi­zin­branche oder der Maschi­nenbau werden ver­mut­lich immer stärker auf künst­liche Intel­li­genz zurück­greifen. In Zusam­men­ar­beit mit der Wirt­schaft und den Uni­ver­si­täten will das Max-Planck-Institut für Intel­li­gente Systeme das noch junge For­schungs­ge­biet stärken und den Technik-Transfer aus der For­schung in die Indus­trie beschleu­nigen.

Um seine Stel­lung in der Erfor­schung der künst­li­chen Intel­li­genz aus­zu­bauen, hat sich das Land Baden-Würt­tem­berg an den Bau­kosten des neuen For­schungs­ge­bäudes mit rund 40 von ins­ge­samt 46 Mil­lionen Euro betei­ligt. Um die besten For­scher:innen nach Tübingen zu holen, sollte ein Neubau her, der ideale Arbeits­be­din­gungen bereit­hält und das scheint den Archi­tekt:innen auch gelungen. Ein ein­ge­schos­siger Labort­rakt bildet einen durch­ge­henden Sockel, aus dem sich das For­schungs­ge­bäude mit seinen unter­schied­li­chen Bau­kör­pern und -höhen ent­wi­ckelt. In diesem Sockel bieten sich weit­räu­mige Flächen für die Robotik- und Videola­bore und für Simu­la­tionen, die alle­samt abge­schlos­sene Räume ohne Fenster benö­tigen. In den Geschossen darüber liegen Büros, Seminar- und Kon­fe­renz­zimmer sowie unter­schied­liche Auf­ent­halts­be­reiche, in denen die starke Durch­fens­te­rung der Fas­saden zu einem attrak­tiven Arbeits­um­feld bei­trägt und den Aus­blick auf die nahe Schwä­bi­sche Alb zu einem beson­deren High­light insze­niert.

Architektur und Objekt

Joachim Wagner, Roland Leins, Michael Ohnemus
Fotos: N. Zumaran, C. Däfler, H. Ring­wald

Ein Insti­tuts­ge­bäude, das eine welt­of­fene Heimat für die darin arbei­tenden For­scher ver­kör­pert, so das Ziel der Archi­tekt:innen bei ihrem Entwurf zum Institut für Intel­li­gente Systeme.

Die richtige Atmosphäre für zukunftsweisende Wissenschaft

Das Büro ArGe Archi­tekten hat bereits zahl­reiche Wis­sen­schafts­ge­bäude für Uni­ver­si­täten und Max-Planck-Insti­tute ent­worfen und weiß also, wie man Wis­sen­schaftler:innen eine Heimat gibt, die den not­wen­digen Weit­blick ermög­licht und beste wis­sen­schaft­liche Bedin­gungen schafft. Im Fall des Insti­tuts für Intel­li­gente Systeme ist die Tren­nung der Funk­ti­ons­be­reiche im Gebäude und die gleich­zei­tige För­de­rung der Kom­mu­ni­ka­tion durch nahe, schnelle Wege grund­le­gend. Aus der Tren­nung von „hoch­in­stal­lierten Laboren“ und „nied­rig­in­stal­lierten Büros“ hat sich die Ein­tei­lung des Gebäudes in zwei Teile, Bürobau und Gar­ten­ge­schoss, ent­wi­ckelt. Die unter­schied­li­chen Abtei­lungen sind im Bürobau geschoss­weise geschichtet und mit­ein­ander auf kurzem Wege ver­bunden. Das fens­ter­lose Sockel­ge­schoss, das auf­grund seiner groß­flä­chigen Begrü­nung in Rich­tung Süd­osten auch Gar­ten­ge­schoss heißt, gleicht die beson­dere Topo­gra­phie des Geländes aus, das nach Osten um vier Meter abfällt.

In Rich­tung Nord­westen hin­gegen bildet das Gebäude einen drei­ge­schos­sigen Bau­körper aus, der durch die dem Campus zuge­wandte Gebäu­de­ecke noch um zwei Geschosse über­höht wird. Der fünf­ge­schos­sige Hoch­punkt wird so zum städ­te­bau­li­chen Marker auf der Wald­häuser Höhe. Im Inneren sorgt ein hoch­ge­zo­gener Luft­raum über dem Foyer, der über ein Ober­licht beleuchtet wird, für beson­dere, licht­ge­flu­tete Atmo­sphäre und opti­sche Ver­bin­dungen zwi­schen den Geschossen und Abtei­lungen. Balkone und an den Fas­saden ange­ord­nete Gemein­schafts­flä­chen inte­grieren die beein­dru­ckende Land­schaft in den Arbeits­alltag. Die unter­schied­li­chen Nut­zungs­aus­rich­tungen von Gar­ten­ge­schoss und Regel­ge­schossen ver­mit­teln sich über die Fassade klar nach außen. Die stei­nerne Loch­fas­sade aus Crails­heimer Muschel­kalk lässt das Gar­ten­ge­schoss vom Hang aus massiv und geschlossen wirken. Die Fas­saden der Büro­etagen sind mit ihren Fens­ter­bän­dern und anthra­zit­far­benen Glatt­ble­chen hori­zontal struk­tu­riert und auf Trans­pa­renz ange­legt.

Die Mate­ria­lität in den Büro­räumen ist durch Hart­holz­par­kett­böden und weiße Möblie­rung geprägt. An vielen Stellen kommen Whi­te­boards und klas­si­sche Tafeln zum Einsatz, mit denen die Wände beplankt sind und die zur beson­deren kom­mu­ni­ka­tiven Atmo­sphäre im Haus bei­tragen. Die ver­bauten Beschläge kommen von FSB. Zum Einsatz kam eine weit auf­ge­fä­cherte Viel­falt an Griffen und Ele­menten, wie klas­si­sche Fens­ter­griffe und Tür­drü­cker FSB 34 1023 008 und 72 1023 613, aber auch Turn­hal­len­mu­scheln, Boden- und Wand­tür­puf­fern FSB 38 3880 003 und Rosetten FSB 17 1757 010 – alles in der Aus­füh­rung Edel­stahl fein­matt. Beson­deres Augen­merk lag auf bar­rie­re­freien Lösungen im Gebäude.

Objektdetails

Fotos: Olaf Herzog, Wald­kirch und Wolf-Dieter Gericke, Waib­lingen

Standort

Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

Max-Planck-Ring 4
72076 Tübingen

Anfahrt planen

BESbswy