Hobo Hotel Stockholm

Werner Aisslinger

Das junge Gesicht Stockholms

Stock­holm hat zwei Gesichter: Einer­seits ist die schwe­di­sche Metro­pole so auf­ge­räumt und pracht­voll wie die Häuser an der noblen Ufer­pro­me­nade Strand­vägen. Die Biblio­thek von Gunnar Asplund oder das Rathaus von Ragnar Östberg krönen als Archi­tek­tu­ri­konen ein ziem­lich intaktes his­to­ri­sches Stadt­bild. Ande­rer­seits sind die Stock­holmer nahe dran am Zeit­geist, mit inno­va­tiven Restau­rants, netten Cafés und Mode­la­bels, die für einen zeit­ge­mäßen Stil stehen. Das neue Hobo Hotel ist ganz klar Teil dieses jungen Gesichts. Zentral mitten im inner­städ­ti­schen Geschäfts­viertel gelegen, bietet es ein bunt gemixtes Inte­rior, das nicht nur den Gästen, sondern auch den Ein­hei­mi­schen gefallen soll. Ver­ant­wort­lich für die Ein­rich­tung ist das Ber­liner Studio Aiss­linger, das auch die beiden 25hours Hotels Bikini Berlin und Zürich Lang­straße gestaltet hat.

Das Design­team um Monika Losos, Tina Bun­ya­prasit und Werner Aiss­linger hat für das neue Stock­holmer Hotel einen col­la­ge­haften Look ent­wi­ckelt, der an die anderen Hotel­pro­jekte des Studios anknüpft. Zeit­ge­nös­si­sche Desi­gn­möbel treffen auf Vin­ta­ge­ob­jekte und Floh­markt­funde. Die Details sind so lie­be­voll wie funk­tional gestaltet, aus­ge­fal­lene Ideen, Farben und Mate­ria­lien setzen Akzente.

Das Hobo Hotel ist in einem umge­bauten 70-Jahre-Haus unter­ge­bracht und hat 201 Zimmer, ein Teil davon wie in Skan­di­na­vien üblich ohne Fenster. Lobby und Restau­rant des Hotels liegen im Erd­ge­schoss, direkt am Brun­ke­bergstorg. In allen öffent­li­chen Berei­chen des Hauses grünt und blüht es dank vieler Pflanzen, neben dem Eingang im Erd­ge­schoss gibt es sogar eine Indoor­farm.

In den offenen Regalen wachsen Minze, Basi­likum, Salat und Mangold für Küche und Bar. Die Räume sind zwar nicht beson­ders weit­läufig, wirken aber dank der leben­digen Ein­rich­tung ein­la­dend. Zudem hat Studio Aiss­linger mit Möbeln und Pflanzen ein­zelnen Zonen defi­niert, was die Fläche groß­zü­giger wirken lässt.

Architektur und Objekt

Foto: Steffen Jänicke

„Unser Ziel war es, dem Haus eine inter­na­tio­nale, spo­ra­di­sche, spon­tane Stim­mung zu geben. Es soll nicht fest­ge­fahren wirken. Wir haben ein wenig vom Ber­liner Chaos impor­tiert. Skan­di­na­vien ist streng und elegant, doch gerade pro­spe­rie­rende Orte wie Stock­holm oder Kopen­hagen sehnen sich ein biss­chen nach Berlin.“

Aus dem Bett in die Stadt schauen

Auch die Zimmer sind räum­lich eher knapp bemessen – kaum erstaun­lich bei der zen­tralen Lage des Hauses. Doch hier hat Studio Aiss­linger ebenso das Beste her­aus­ge­holt. Bei­spiels­weise, in dem sie in einem Teil der Zimmer das Bett ganz unkon­ven­tio­nell direkt vor das Fenster gestellt haben. Das spart Fläche und erlaubt zumin­dest in den oberen Geschossen Aus­blicke auf die Stock­holmer Stadt­land­schaft. An das Kopf­ende des Bettes schließt sich ein Bord an, das als Nacht- wie als Schreib­tisch dienen kann. Außerdem gibt es statt eines volu­mi­nösen Schranks ledig­lich offene Ablagen, Haken und Klei­der­stangen.

Ver­gleichs­weise viel Fläche blieb für die Bäder übrig, die zwar kompakt, aber kei­nes­wegs eng aus­ge­fallen sind. Mit begeh­barer, ver­glaster Dusche und Wasch­tisch bieten sie zeit­ge­mäßen Komfort. Alle Zimmer- und Bad­t­üren sind mit den von Werner Aiss­linger ent­wor­fenen Griffen FSB 1226 aus­ge­stattet.

Die Sofas in Lobby und Bar und die Leuchten sind eben­falls Ent­würfe aus dem Studio Aiss­linger. So kommt es, dass die Gäste des Hobo Hotel während ihres Auf­ent­halts in Stock­holm auch ein biss­chen Ber­liner Atmo­sphäre erleben können.

Lesen Sie ein Inter­view mit Werner Aiss­linger] über seine aktu­ellen Hotel­pro­jekte im FSB Blog.

Objektdetails

Fotos: Patricia Pari­nejad

Standort

Hobo Hotel

Brun­ke­bergstorg 4
111 51 Stock­holm
Schweden

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