Jüdisches Museum FFM

Staab Architekten

1023
Türdrückergarnitur

In den 1950er Jahren entwarf der Schweizer Archi­tekt, Bild­hauer und Desi­gner Max Bill in Zusam­men­ar­beit mit Ernst Moeckl eine Tür­klinke, die als „Ulmer Tür­klinke“ Design­ge­schichte geschrieben hat. Anhand dieser Vorlage schuf Johannes Potente das Modell FSB 1023 – seit jeher eine Alter­na­tive zu den gän­gigen U-Form-Modellen.

1023
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
1053
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
1023
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
1053
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
73 7375
Design und Sicher­heit
1023
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
1023
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
1053
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
1023
Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
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Tür­drü­ck­er­gar­nitur
73 7375
Design und Sicher­heit

Zwei Zeiten, ein Ensemble

1988 war das Jüdi­sche Museum in Frank­furt am Main das erste seiner Art in Deutsch­land. Rund fünf Jahre war es nun wegen Umbau geschlossen. Fünf Jahre, in denen öffent­liche Inter­ven­tionen im Stadt­raum den Muse­ums­be­trieb ersetzten. Das seit Oktober 2020 neu­er­öff­nete, sanierte und um einen Neubau erwei­terte Museum möchte sich diese Erfah­rung der Offen­heit und Öffent­lich­keit erhalten. Als kom­mu­ni­zie­rendes Ensemble aus Alt und Neu wendet es sich heute mit einem öffent­li­chen Vor­platz zur Stadt und lädt mit seinen unter­schied­li­chen Nut­zungen die Besu­cher:innen mehr denn je ein, Teil seiner Welt zu werden.

Staab Archi­tekten haben den Neubau mit fünf­eckigem Grund­riss und Abstand zu den Bestands­bauten kon­zi­piert und so einen sich auf­wei­tenden Außen­raum geschaffen. Früher als Unort betrachtet, berei­chert der heutige Bertha-Pap­pen­heim-Platz das Stadt­bild. Auf dem Platz ein Werk von Ariel Schle­singer, in dem sich zwei Bäume ver­einen – der eine die Wurzeln in Rich­tung Boden, der andere in Rich­tung Himmel. Subtil reagiert der Neubau in Pro­por­tion, Höhen­ent­wick­lung und Posi­tio­nie­rung auf die Alt­bauten. Gestal­te­risch über­nimmt er den hellen Putz und die dezente hori­zon­tale Glie­de­rung der Fassade, sodass er trotz seiner zeit­ge­nös­sisch-mono­li­thi­schen Aus­strah­lung mit dem Bestand zum klar erkenn­baren Ensemble zusam­men­wächst.

Anders als der Bau des Jüdi­schen Museums in Berlin, den Daniel Libes­kind 2001 fer­tig­ge­stellt hat, haben Staab Archi­tekten nicht den exis­ten­ti­ellen Bruch des Holo­causts archi­tek­to­nisch inter­pre­tiert. Es ist keine sym­bo­lisch auf­ge­la­dene Archi­tektur und doch gibt der Bau Anlass für Bilder und Erzäh­lungen, die bei den Besu­cher:innen ent­stehen, wenn sie durch das Gebäude gehen. Wie der Altbau, der sei­ner­zeit Wohn­haus der Familie Roth­schild war, spricht auch der Neubau eher von der Selbst­ver­ständ­lich­keit jüdi­schen Alltags in der Stadt. Es ist nur fol­ge­richtig, das Museum nicht nur mit einer öffent­li­chen Biblio­thek, sondern auch mit einem koscheren Deli zu beleben und in den Alltag aller Frank­furter:innen zu inte­grieren.

Architektur und Objekt

Foto: ©Zuzanna Kałużna

„Die großen Sicht­be­to­no­ber­flä­chen und der freie Raum­zu­schnitt rufen einen gera­dezu archai­schen Rau­mein­druck hervor, dessen Wirkung durch den Licht­ein­fall von oben noch gestei­gert wird“, so Staab Archi­tekten zur Atmo­sphäre der neu­ge­schaf­fenen Innen­räume des Jüdi­schen Museums.

Zeitgenössische Reduktion trifft auf die Opulenz des „Goût Rothschild“

Die Innen­räume des Neubaus sind modern, groß­zügig und zurück­hal­tend gestaltet. Prägend sind die hoch­wer­tigen Ober­flä­chen, die vom hap­ti­schen Cha­rakter der Mate­ria­lien leben. Fein geschlif­fene groß­flä­chige Sicht­be­ton­wände, -decken und -treppen ver­leihen der zen­tralen, zwi­schen allen Berei­chen ver­mit­telnden Halle ihre zeit­ge­mäße wie zeit­lose Aus­strah­lung. Die Biblio­thek hin­gegen ist kom­plett in helles Eschen­holz gekleidet und wirkt dabei edel und behag­lich zugleich. Der starke Bezug zur Außen­welt mani­fes­tiert sich immer wieder durch über­große Fens­ter­öff­nungen, die den Blick auf das Frank­furter Bahn­hofs­viertel frei­geben.

Das alles steht in inspi­rie­rendem Kon­trast zu den opu­lenten, von Gewölben und auf­wän­digen Kas­set­ten­de­cken, runden Formen und klas­si­zis­ti­schen Säulen geprägten, im soge­nannten „Goût Roth­schild“ gestal­teten Räumen des Altbaus. Die Archi­tekten haben den Wohn­haus­cha­rakter des Gebäudes bei­be­halten bzw. durch Rückbau von Umbauten der 1980er Jahren wie­der­her­ge­stellt. So führt der Muse­ums­rund­gang durch Raum­folgen, in denen der Besu­cher den Stil Ludwig des XVI. ebenso bewun­dern kann, wie den von Ludwig dem XIV.

Der ele­gante Mes­sington, der im umge­setzten Neubau-Ent­wurf von Staab Archi­tekten immer wieder in den feinen redu­zierten Fens­ter­rahmen, Trep­pen­ge­län­dern und Türen auf­taucht, findet sich auch in den ein­ge­bauten Griffen wieder. Ent­schieden haben sich die Archi­tekten für Modell FSB 1023 bzw. 1053, das mit seinem sanften Schwung als Alter­na­tive zu den klas­si­schen U-Form-Modellen gilt. Beson­ders rele­vant in Sachen Tür­be­schlag ist bei einem Jüdi­schen Museum der Aspekt der Sicher­heit. Als Schutz­be­schläge wurden die Griffe FSB 73 7575 01510 7625, 73 7575 05510 7625 und 73 7384 01510 6204 verbaut.

Objektdetails

Fotos: ©Brigida Gon­zales

Standort

Jüdisches Museum Frankfurt am Main

Bertha-Pap­pen­heim-Platz 1,
60311 Frank­furt am Main,
Deutsch­land

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