25 Hours Hotel The Circle Köln

O&O Baukunst

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Vom Verwaltungsbau zum szenigen Sterne-Hotel

Record Store und Cowor­king-Area, Rooftop-Restau­rant und -Bar, Toi­letten mit Blick über die Stadt, dazu hippe Möblie­rung, von Möbel-Cubes bis Rennrad-Auf­hän­gung in den Zimmern – Die Hotels der Kette 25 Hours sind stets Sterne-Hotels mit Hip­ness-Faktor. Und trotz des gemein­samen inhalt­li­chen Ansatzes, ähnelt keines dem anderen. Das liegt auch daran, dass sich die Macher:innen darauf spe­zia­li­siert haben, gewis­ser­maßen in Ver­ges­sen­heit gera­tene und ver­nach­läs­sigte Bestands­ge­bäude mit beson­derer Archi­tektur als Hotels zu revi­ta­li­sieren.
Das 25 Hours in Köln trägt den Namen The Circle auf­grund der extra­va­ganten Form seines 60er-Jahre-Baus, der ursprüng­lich für den Ver­si­che­rungs­kon­zern Gerling erbaut wurde. Ein monu­men­taler acht­ge­schos­siger Rundbau, aus dem ein Viertel her­aus­ge­schnitten wurde, um von Süden her Licht ins Haus zu lassen.

Eine Fassade aus breiten hori­zon­talen Bändern und feinen, drei­eckig zuge­schnit­tenen Lisenen struk­tu­riert den Rundbau, während die zwei Stirn­seiten, kom­plett fens­terlos nur durch die subtil dif­fe­ren­zierte Lini­en­füh­rung der Natur­stein­platten und gezielt gesetzte vor­sprin­gende Ele­mente geglie­dert werden. Ein wahr­haft skulp­tu­rales Gebäude.

Das Kölner Ger­ling-Quar­tier gilt als eines der ambi­tio­nier­testen Städ­te­bau­pro­jekte der Nach­kriegs­zeit und ist eines der größten deut­schen Bau­denk­mäler dieser Zeit. Nach dem Verkauf des Quar­tiers 2006 hat sich das monu­men­tale Ensemble der Wirt­schafts­wun­der­jahre für die Stadt geöffnet. Das 2018 eröff­nete Hotel The Circle im ehe­ma­ligen Ver­wal­tungs­ge­bäude ist krö­nender Abschluss dieser Umwand­lung.

Eine der größten Her­aus­for­de­rungen für die beauf­tragten Archi­tekt:innen von O&O Bau­kunst war es, die denk­mal­ge­schützte Natur­stein­fas­sade mit ihrer starken Reli­e­fie­rung so wie­der­her­zu­stellen, dass man den Ein­griff nicht sieht. Die Kern­sa­nie­rung ließ von der ursprüng­li­chen Sub­stanz nur den Rohbau übrig. „2 Jahre lang haben wir in Abstim­mung mit der Denk­mal­be­hörde, den tech­ni­schen Vor­aus­set­zungen an Brand­schutz, Trag­werk und Wär­me­däm­mung und den Fach­firmen eine Lösung gebaut, die der Geo­me­trie des Alten zu 99 % nahe­kommt“, so Chris­tian Heuchel.

Architektur und Objekt

Foto: © Schnepp­Renou Berlin

„Jeder neue Bau muss heute mit dem Alten dealen. Jeder Archi­tekt und jede Archi­tektin sollten offensiv die Chance nutzen, in ver­gan­gene Zeit­schichten hin­ein­zu­schlüpfen, die dama­ligen Fragen und Lösungen auf­zu­wärmen und sie am Ende selbstlos wei­ter­zu­bauen“, so Chris­tian Heuchel, geschäfts­füh­render Gesell­schafter bei O&O Bau­kunst Köln, die für die Revi­ta­li­sie­rung des Gebäudes zuständig waren.

Mit dem Alten dealen

Eben­falls unter Denk­mal­schutz steht die alte Schal­ter­halle, in der die Kund:innen einst ihr Geld ein­zahlten. Der auf­se­hen­er­re­genden Gestal­tung hat das nicht im Weg gestanden, eher im Gegen­teil. Den Raum mit dem vor­ge­fun­denen kreis­runden Emp­fangs­tisch und der opu­lenten eben­falls kreis­runden Rip­pen­decke aus Stahl­beton, dem Boden aus weißem Rauch­kris­tall und den ehe­ma­ligen Schal­ter­ni­schen aus schwarzem Marmor haben die Innen­ar­chi­tekt:innen in einen „retro­fu­tu­ris­ti­schen“ Ort ver­wan­delt, der direkt aus einem Sci­ence­fic­tion-Raum­fahrt-Oeuvre des letzten Jahr­hun­derts ent­sprungen sein könnte. Ver­ant­wort­lich für die Gestal­tung der Innen­räume ist, wie bereits bei den 25 Hours Hotels in Berlin und Zürich das Ber­liner Büro Studio Aiss­linger.

O&O Bau­kunst haben dem Gebäude hier ein zusätz­li­ches Staf­fel­ge­schoss als Krone auf­ge­setzt. In gol­delo­xiertem Stahl fügt es sich selbst­ver­ständ­lich in die beste­hende Archi­tektur und ist eine Remi­nis­zenz an die For­men­sprache der zweiten Nach­kriegs­mo­derne. Die Archi­tekt:innen zielen nicht darauf, sich und ihren Ein­griff abzu­grenzen. „Es ist doch wun­derbar, wenn es sich anfühlt, als wäre das ganze Hotel im Gesamt­bild gewachsen.“ Mehr gestal­te­ri­scher Spiel­raum ergab sich bei den Grund­rissen. Aus­ge­richtet an den Geo­me­trien des Rund­baus ergibt sich eine Zim­mer­auf­tei­lung als Inner und Outer Circle. Während die nach Innen aus­ge­rich­teten Zimmer sich mehr an Gemein­schaft­lich­keit ori­en­tieren, bieten sich nach außen Inti­mität und Weit­blick. Mit frei­ste­henden, ortho­gonal zu den geraden Wänden ste­henden Betten reagierten die Innen­ar­chi­tekt:innen auf die tor­ten­stück­ar­tigen Grund­risse und haben auch hier ganz beson­dere räum­liche Atmo­sphären geschaffen.

Inter­es­sant ist die Zusam­men­ar­beit von Archi­tekt:innen und Innen­ar­chi­tekt:innen auch hin­sicht­lich der Wahl der Griffe. Denn sowohl Laurids und Manfred Ortner als auch Werner Aiss­linger haben ihr Modell für FSB ent­worfen und beide finden im The Circle Anwen­dung. Modell FSB 1159 von Ortner und Ortner ent­wi­ckelte sich aus der Analyse beste­hender Modelle. So ist ein Griff ent­standen, der mit seinen weichen Form­über­gängen für ein ver­trautes hap­ti­sches Gefühl sorgt. Verbaut wurde er unter anderem als Rah­men­tür­drü­cker FSB 06 1159 01263 6204. Werner Aiss­lin­gers Modell FSB 1226 folgt den vier Geboten des Grei­fens fast aus Ver­sehen. Aus­gangs­punkt der prä­gnanten Form waren die unter­schied­li­chen Bewe­gungen des Öffnens und Schlie­ßens. Verbaut ist das Modell unter anderem als Fens­ter­griff FSB 34 1226 00809 0105 und als Tür­drü­ck­er­gar­nitur FSB 76 1226 61310 0105. Und in allen Bädern kam die WC-Gar­nitur 72 1226 61954 zum Einsatz.

Objektdetails

Fotos: Steve Herud 

Standort

25hours Hotel Koeln The Circle

Im Klap­perhof 22-24
50670 Köln

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